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HANDWERKSBILDER

Bist du Handwerker oder Musiker aus Leidenschaft? Oder jemand, der einfach dafür brennt, etwas mit seinen Händen zu erschaffen? 

Wie wäre es mit einem Bild, das genau diese Leidenschaft für dich einfängt? 

‚Da Lederhosen Michi‘ 60x45 cm

„Bei mir kostets mehr, dafür dauerts länger“

Hier zu sehen sind die Hände vom Lederhosenmacher Michi Krippl aus Riegsee. Er steht komplett hinter seinem Handwerk und setzt dabei auf nachhaltige Materialien. Auf dem Bild fixiert er beispielsweise sein aufgebürstetes Kreidemuster mit Gummi arabicum. Ein pflanzliches Bindemittel, das bereits seit dem Mittelalter für Künstlerfarben eingesetzt wird.  Was ihn von vielen anderen seiner Zunft unterscheidet erklärt er mit seinem sympathisch, ehrlichen Spruch „Bei mir kostets mehr, dafür dauerts länger“. Damit stellt er sich ganz klar, hinter die hohe Qualität seiner Arbeit, die aus der traditionellen, altbewährten Arbeitsweise herrührt. Als Gegensatz zur schnelllebigen ‚Wegwerfmode‘ werden hier Stücke für mehrere Generationen gefertigt und erhalten.  Das Verlorengehen des Handwerks durch die industrielle Massenanfertigung hatte den damaligen Orthopädiemechaniker Meister dazu bewegt, einen Großteil seiner Abende, Wochenenden und Urlaube, damit zu verbringen das Handwerk des Säcklers zu erlernen und zu meistern.  Diese Hingabe ist seitdem ungebrochen und verdient es absolut, in meinen Bildern verewigt zu werden, die sich genau diesen Werten widmen.  ​ Hier gehts zum Michi: www.lederhosen-michi.de

‚Der Schmied‘ 40x30 cm

Eine neue Maltechnik macht den Unterschied

Mit diesem kleinen Gemälde habe ich den Startschuss für eine neue Maltechnik gesetzt, die ich in den nächsten Werken immer weiter verfeinern möchte.  Während ich vor allem in meinen ersten Bildern sehr lasierend, das heißt in vielen dünnen Schichten gearbeitet habe, war es hier mein Ziel, mit viel Farbe ein malerisches und spannendes Bild zu erschaffen, das sich nicht zu stark an eine exakte Zeichnung klammert. Mit entschiedenen Pinselstrichen möchte ich meinen künftigen Werken mehr Ausdruck verleihen. Der Beruf des Schmieds ist hier das perfekte Sinnbild, wie sich die eigene Vision formt. „Man schmiedet sein eigenes Glück.“ Immer wieder gibt es in den Schaffensprozessen, die wir durchleben gewisse Meilensteine, die dann ein klareres Bild davon zeigen, wohin es mit unserer Reise geht. Diese Malerei war für mich so ein Meilenstein. Es ist schon wirklich motivierend, wenn auf den vielen kleinen Schritten immer wieder ein großer folgt, der uns auf die nächste Ebene hebt. Das Bild soll dich auf deinem Weg daran erinnern, dass auch dein nächster großer Schritt kommen wird und es sich lohnt, dafür auch ein paar kleine Abwärtsschritte in Kauf zu nehmen.

‚Goldschmied‘ 40x30 cm

Die Perfektion in den Fehlern

Was als eine kleine Vorbereitung für eine mehrteilige Serie begann, die ich zusammen mit einer Goldschmiede plane, hat sich als Startschuss für einen längeren Lernprozess herausgestellt. Ich war mit einigen Aspekten meiner Malerei überhaupt nicht zufrieden und habe mich daraufhin sehr viel mit verschiedenen Maltechniken und Herangehensweisen auseinandergesetzt, die mir dabei helfen sollen, künftig die Kunst zu schaffen, die ich möchte. Manchmal braucht es diese kleinen Dämpfer, um uns wieder aufrappeln zu können und größer daraus hervorzugehen. In der Zeit sind weniger fertige Bilder entstanden, aber ich bin mir sicher, dass sich diese Investition auszahlt. Ein großer Punkt dieser Lernphase war das Thema Perfektion. Ich habe einen wirklich hohen Anspruch an die Qualität meiner Bilder. Und die Erwartung, etwas absolut perfekt zu machen kann dabei ein ziemliches Hindernis sein. Mittlerweile habe ich aber gelernt, dass nie das Einzelwerk ‚perfekt‘ sein kann. Es ist immer Teil einer Reise, die man über viele Werke hinweg beschreitet. Zu dieser Reise gehören Lektionen und Rückschritte aber genauso wie Erfolge und Meilensteine. Sie sind dafür sogar notwendig. Ein perfekter Weg besteht also aus vielen unperfekten Schritten. Nur wenn wir stehenbleiben endet dieser Weg.

‚Hommage an die Hände‘ 80x60 cm

„Was doch so Hände alles können..“

Hier siehst du die Hände von Edgar Jürgens, dem ‚Kleidermacher‘ aus der Postgasse, hier in Murnau. Sein Geschäft ist unbedingt einen Besuch wert für jeden, der das Besondere sucht. Neben einiger Raritäten, die sich auf seinen Reisen und Erlebnissen dazugesellt haben ist sein Geschäft voll mit Unikaten aus Leder, die Edgar mit seinen Händen geschaffen hat. Der Geruch von Leder, der bunte Mix aus verschiedensten Kreationen und die Musik im Hintergrund bilden zusammen mit Edgars offenen Art eine wirklich besondere Atmosphäre. Wir sprachen viel darüber, was wir unseren Händen alles verdanken und zu welchen komplexen Handgriffen, wir doch irgendwann fähig sind. Anfangs tüfteln wir oft Stunden und Tage unter schwerster Konzentration an bestimmten Arbeitsschritten, bis wir eines Tages feststellen, dass diese Dinge auf einmal wie von ganz allein geschehen. Wir sehen uns dann neuen Herausforderungen gegenüber und arbeiten plötzlich an Feinheiten, die wir früher garnicht wahrnehmen konnten oder uns außer Stande fühlten, ein Können auf so einen Niveau zu besitzen. „Man ist ständig am optimieren“ Erklärt er mir beim Nähen einer grünen Schirmmütze. Wo er früher einen ganzen Tag an solchen Stücken arbeiten konnte, entsteht sie nun in weniger als einer Stunde, während unseres Gesprächs. Neben dieser geballten handwerklichen Kompetenz fällt das Thema schnell auf ein Thema, das wohl einen mindestens genauso großen Teil seines kreativen Schaffens ausmacht. „Die treibende Kraft hinter dem Ganzen.“ Seine Musik. Mehrere Instrumente haben einen festen Platz inmitten seiner vielen Werke. Die Hände, die eben noch so präzise am Leder gearbeitet haben, flogen jetzt federleicht über seine Handpan und die Seiten seiner Gitarre. Deshalb ist dieses Bild eine ‚Hommage an die Hände‘ geworden. Mit ihnen haucht Edgar der Welt um sich herum auf so viele Weisen mehr Leben ein und sobald es meine Zeit erlaubt möchte ich dieses Bild, das seine handwerkliche Seite abbildet um den musikalischen Teil ergänzen. Hinterher habe ich einfach gemerkt, dass diese zwei Bereiche einfach untrennbar zusammengehören.

DER GEIGENBAUER

EINE DREITEILIGE SERIE ÜBER DIE PHASEN EINES SCHAFFENSPROZESSES

Mit jedem Projekt stehen wir erneut vor der Aufgabe, unser gesammeltes Wissen anzuwenden und einer neuen Vision nachzugehen, die uns ein Stück weiter über uns hinauswachsen lässt. Wir treten immer wieder aufs neue eine Reise an, die uns über hunderte Handgriffe vom rustikalen Holzklotz zu einem fertigen Werkstück führt. Ihm schließlich den letzten Schliff zu verpassen und das fertige Produkt in den Händen zu halten ist immer wieder aufs neue ein magischer Moment, der uns zurecht mit Stolz erfüllt. Wir schärfen unser Können mit jeder Arbeit und die vielen Werkstücke erzählen irgendwann die aufregende Geschichte unserer gemeisterten Herausforderungen.

‚Der Beginn‘ 60x50 cm

Du stimmst mir vielleicht zu, wenn ich sage, der Beginn eines neuen Projekts ist immer wieder etwas ganz besonderes. Vor uns eröffnet sich eine Welt voller neuer Möglichkeiten. Hier treffen wir die wichtigen, großen Entscheidungen und erschaffen bereits eine Art ‚Prototypen‘ in unserem Kopf. Wir wählen Materialien und Herangehensweisen aus und überlegen uns Lösungen für die Schwierigkeiten und Herausforderungen, die das neue Projekt mit sich bringt. Es ist dieser magische Moment, in dem du das rohe Grundmaterial in deinen Händen hältst aber bereits ein Bild des vollendeten Werkstücks in deiner Vorstellung entsteht. Im Fall des Geigenbauers wird bereits in diesem Moment die Melodie angestimmt, welche oft erst Monate oder Jahre später durch den Musiker ein Publikum erreicht. In jedem Handgriff zeigt sich eine Fingerfertigkeit, die wie bei dem Musiker über Jahre hinweg einstudiert und verfeinert wurde. Diese Hingabe, die von Beginn an aus einem rustikalen Holzklotz ein filigranes Stück Handwerkskunst erschafft, möchte ich mit diesem Bild nach außen tragen. Es soll dem Betrachter die Zuversicht geben, dass seine Arbeit und Hingabe irgendwann Früchte trägt. Manchmal sind wir als einzige begeistert von der Geige in unseren Händen, während andere uns den Holzklotz in unserer Hand absprechen wollen. Aber auch, wenn wir die einzigen sind, die das große Ganze sehen, lohnt es sich dranzubleiben und an unserer Vision festzuhalten. Irgendwann kommt der Moment, an dem wir mit dem vollendeten Werk unsere stille Werkstatt verlassen. Dann erkennt auch der Rest, was wir von Anfang an gesehen haben und warum es richtig war, diesem inneren Drang nachzugehen.

‚Der letzte Schliff‘ 60x45cm

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Es gibt eine Sache, die mich wirklich erstaunt hat, als ich mich mit dem Beruf des Geigenbauers auseinandergesetzt habe. Und zwar beginnt das Herstellen einer Geige bereits über 10 Jahre bevor der Geigenbauer seinen ersten Strich auf das Holz zeichnet und den ersten Schnitt vornimmt. Das Holz wird in einer bestimmten Jahreszeit sorgfältig ausgewählt und über diesen langen Zeitraum abgelagert. Es bereitet sich also beständig auf sein Ziel vor. Für uns selbst ist es manchmal schwierig, unsere Ziele über so einen langen Zeitraum zu verfolgen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, es gibt immer Leute, die dir das Erreichen deiner Ziele ausreden oder vermiesen wollen. Vielleicht um sich selbst besser zu fühlen, vielleicht weil sie auch einfach nicht sehen, was du siehst, wenn du an deine Ziele denkst. Denk nochmal an das Tonholz. Wie viele Leute würden es da im Schuppen liegen sehen und damit höchstens ein kurzes Feuer machen? Aber du nicht. Du erkennst, wieviel Arbeit es schon getan hat, auch wenn es andere Leute nicht sehen. Du kennst das gigantische Potenzial das in dem Stück Holz steckt. Wo sie ein nettes kurzes Lagerfeuer sehen, siehst du eine wunderschöne Geige, die nur darauf wartet, in deinen Händen das allererste mal angestimmt zu werden. Du siehst den Blick in den Augen ihres neuen Besitzers, als du sie an ihn überreichst. Sie begleitet ihn vielleicht sein gesamtes restliches Leben. Als sein ständiger Begleiter bringt sie seine höchsten und tiefsten Emotionen zum Ausdruck. Du siehst, wie er sie irgendwann mit einem lachenden und einem tränenden Auge das letzte mal in seinen Händen hält und mit bedeutsamen Worten an seinen Nachfolger überreicht. Sie hatte ihm über so viele Jahre seine große Bestimmung gegeben. Nicht im Traum würde dir einfallen, dieses Potenzial in die Flammen zu werfen und innerhalb von Minuten einfach verkohlen zu lassen. Denk daran, wenn du deine Träume und Ziele über einen längeren Zeitraum verfolgst wird es immer Hindernisse geben und Menschen, die deine Vision nicht teilen. Irgendwann kommt der Moment an dem wir den letzten Schliff vornehmen und das Resultat unserer Geduld und unserer Hingabe in den Händen halten.

‚Die Geschichte‘ 60x45cm

Gerade im Handwerk und in der Kunst hat man oft das Gefühl sich mit anderen vergleichen zu müssen. Im Internet ist das ein regelrechter Wettstreit. Es ist faszinierend zu sehen, was manche Menschen erreichen und welche Ideen da draußen verwirklicht werden. So interessant das ist, so demotivierend kann es auch sein, zu sehen wieviele Dinge manche Leute ‚besser‘ hinbekommen. Dabei erkennen wir allerdings nicht, in welchen Dingen wir die Nase vorne haben. Was wirklich zählt ist der eigene Weg, den wir zurückgelegt haben. Wenn wir zurück auf die Arbeiten schauen, die wir zum Beginn unserer Karriere geschaffen haben und sie mit heute vergleichen ist das teilweise ganz schön beeindruckend. Ich stelle mir gerne vor, wie all unsere Arbeiten aufeinander stapeln. Von der allerersten bis zur allerletzten. Vergleichen wir die, die direkt aufeinander folgen, erkennt man kaum einen Unterschied. Vielleicht sogar hin und wieder einen kleinen Rückschritt. Aber stellen wir ähnliche Arbeiten gegenüber, die durch Jahre der Erfahrung getrennt werden können wir oft unglaublich stolz auf uns sein. Das Werkstück oder die Zeichnung, die uns damals so gut gefallen hat, weil uns an ihr etwas gelungen ist, an dem wir vorher mehrmals gescheitert sind, hat plötzlich seinen Glanz verloren. Was früher alle Grenzen unseres damaligen Könnens gesprengt hat, ist auf einmal nicht mehr so perfekt, wie wir dachten und das ist großartig! Es bedeutet, wir haben uns weiter entwickelt und lösen nun Herausforderungen auf einem Niveau, von dem wir zu der Zeit garnicht wussten, dass es existiert. So erzählen unsere Arbeiten eine Reise der gemeisterten Herausforderungen, über Lektionen und kleine Rückschritte, die nötig waren, um die nächsten Meilensteine zu erreichen. Sie erzählen von Fertigkeiten, die mittlerweile so selbstverständlich für uns sind, dass wir schon vergessen haben, was nötig war, um uns diese Errungenschaft anzueignen. Zu wissen, dass diese Geschichte immer noch weiter erzählt wird, ist echt ein motivierendes Gefühl. Zu wissen, dass wir irgendwann über die aktuellen Hürden lachen werden und wir unsere aktuelle Bestleistung wahrscheinlich mit einem zukünftigen Werk übertreffen. Weil wir es immer so gemacht haben. Wir halten die Geschichte in Gang. Und zu jeder guten Geschichte gehören nunmal Höhen und Tiefen. Erst der Stillstand ist der Moment an dem diese Geschichte endet.

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